Friday 19 May 2017

Jesuanische Spiritualität

Meine neueste Entdeckung, inklusive absoluter Leseempfehlung sind die Bücher von Monika Renz, Dr.phil. Dr.theol., Musik- und Psychotherapeutin FSP. Sie hat über 1000 Menschen im Prozess des Sterbens “hinüber“ begleitet, ist Psychotherapeutin und Theologin. Von Ihren Veröffentlichungen würde ich die folgenden zwei als Einstieg zur Lektüre empfehlen: "Hinübergehen. Was beim Sterben geschieht. Annäherungen an letzte Wahrheiten unseres Lebens", "Der Mystiker aus Nazaret: Jesus neu begegnen - Jesuanische Spiritualität.". Hinsichtlich der Frage was Spiritualität für sie bedeute, schreibt sie auf Ihrer Internetseite:

 In ihrer existentiellen 
 Tiefendimension ist Spiritualität 
 selbst Wahrheit, bisweilen auch 
 unbequeme Wahrheit. 

 Spiritualität gibt und sie ist selbst 
 Antwort auf letzte Fragen. 
 Spiritualität ist Gnadengeschehen in 
 der Suche nach dem, was heilt. 

 Monika Renz

Zwei Auszüge aus Ihren Büchern, damit ihr einen ersten Eindruck bekommt, um was es geht. Der erste Abschnitt über "Jesuanische Spiritualität" ist aus "Der Mystiker aus Nazaret: Jesus neu begegnen - Jesuanische Spiritualität.". Der zweite Abschnitt über "Mensch sein heißt bezogen sein" ist aus "Erlösung aus Prägung. Jesu Botschaft und Leben als Überwindung menschlicher Angst-, Begehrens- und Machtstruktur. " Ich empfehle zur Vertiefung den Kauf/ die Lektüre beider Bücher!



Neben Monika Renz empfehle ich wärmstens die Lektüre von Andreas Knapps Gedichten. Knapps Lyrikbände haben Titel wie "Gedichte auf Leben und Tod", "Heller als Licht", "Tiefer als das Meer", etc. Pater Andreas Knapp lebt mit seinen drei Mitbrüdern von der Gemeinschaft der Kleinen Brüder vom Evangelium in einer Leipziger Plattenbausiedlung. Die Brüder teilen das schlichte und einfache Leben und den bodenständigen Alltag der Arbeiterschicht. Neben der Routine der Arbeit ist der Alltag von Einfachheit, Stille und ausreichend Raum für Kontemplation und Meditation geprägt. Diese Leben in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter ist schlicht und einfach: ganz nah bei und mit den Menschen. Bei jenen, die Papst Franziskus die Menschen an den Rändern der Gesellschaft nennt. Bis vor kurzem war Knapp noch als Saisonarbeiter tätig. Meistens arbeitet er am Fließband. Auch das gehört zur Spiritualität und zum Selbstverständnis der Kleinen Brüder: gelebtes Evangelium. Doch nicht nur die Verkündigung und das authentische Leben der Botschaft, sondern auch die Gabe des Empfangens und der Annahme (etwas auch sein lassen zu können), also passive Eigenschaften, sind Knapp wichtig geworden. Hierzu erklärte Andreas Knapp in einem Interview einmal: „Ich dachte, ich muss denen das Evangelium bringen, aber das Evangelium ist schon da. Also muss ich mich selber zunächst einmal bekehren – nicht, dass ich etwas bringen will, sondern ich bin der Empfangende geworden.“ Mehr von Andreas Knapp findet ihr hier: Echter Verlag.

Gemeinsam mit Melanie Wolfers hat A. Knapp zudem ein wunderbar klares Buch geschrieben, welches (Seeleninnen-)Räume öffnet und Verengtes weitet: Glaube der nach Freiheit schmeckt.

Überdies sind mir über die Jahre die Predigten Reiner Marquards aus "Vertrauen und Versprechen" wie auch die Lektüre von Harald Walachs "Spititualität. Warum wir die Aufklärung weiterführen müssen" Wegweiser, Richtschnur und treue Wachstumgsbegleiter geworden.

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