Gott wird Mensch...
Gott nahm sich vor zu uns zu kommen
um den Menschen nah zu sein
"Er hat sich zu viel vorgenommen"
"Will er wirklich – da – hinein?"
Die Engel konnten‘s nicht verstehen,
die Menschen waren doch zu böse
und überhaupt wie sollt das gehen
mit dieser Macht und dieser Größe?
Das kann doch nicht sein Wille sein!
Das ist doch niemals wahr und möglich,
Gott ist doch heilig und so rein.
Irrsinn ist das, dumm und töricht –
Gott wird Mensch – als Kind? So klein?
Und warum gibt er hin sein Leben,
verschwendet sich und gibt sich hin?
Ach kommt: Gott müsste groß sich geben
viel größer (als die Menschen sind).
Brauch ich doch die starke Hand,
die Ohnmacht hab ich schon genug
versink in Scham angstvoll im Sand
in dieser Welt aus Lug und Trug…
So denken wir – in unsrer Not –
umstrickt von Angst, Sorge und Tod,
doch Gott kommt hilflos in die Welt,
wird nahbar, klein, im Kerzenschein
Kein alles-Heilmach-Himmelsheld
ein Senfkorn, nur ein Kieselstein
Gott hat sich unser angenommen
ein Feuer kommt ins Herz hinein
Gott nahm sich vor zu uns zu kommen
um den Menschen nah zu sein
Simon Felix Geiger, Freiburg 2020
Das Gedicht und viele weitere findet ihr im neuen Lyrikband (2021):
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